Mischformer

(eigenständige Form mit einer ganz speziellen Gehirnorganisation;
muss sich nicht in einer Beidhändigkeit zeigen.)



Zitat: Jedes Kind ist kreativ wie en Künstler. Das Wesentliche, das wir uns fragen sollten, besteht darin, wie es ein Künstler bleiben kann, wenn es aufwächst.

Mischformer: Kinder, die den Rahmen sprengen! Einige wirken verträumt als ob sie nur körperlich anwesend wären – dennoch scheinen sie alles aufzunehmen, was um sie herum geschieht. Manche sind ständig in Bewegung. Sie strapazieren mit ihrer impulsiven Art die Nerven der Eltern und Pädagogen. Sie versuchen Regeln und Systeme zu umgehen. Routineabläufe mögen sie nicht. Übungen und Hausaufgabe sind ihnen ein Graus.

Meist wird solchen Kindern eine hohe Intelligenz zugeschrieben, die jedoch im (Schul-) Alltag nicht unbedingt sichtbar wird. Die Diskrepanz zwischen mündlichen und schriftlichen Leistungen sind meist gravierend. Oft ist die Handschrift kaum zu entziffern. Intuitives und autodidaktisches Vorgehen zeichnet viele von ihnen aus. Diagnosen wie AD(H)S, Legasthenie, Dyslexie, Autismus, Lernbehinderung, etc. begleiten oft ihren Lebenslauf.

Mischformer: Beziehung zwischen Händigkeit und Sprachgehirn
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Bei der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung liegt die Schreibhand gegenüber des Sprachgehirns. Das Sprachgehirn hat seinen Sitz in der „logischen“ Gehirnhälfte. Dies wird als „normale“ Verarbeitungsstruktur bezeichnet. Es ist eine konsequent verschaltete Händigkeit, d.h., eine direkte Verschaltung von Bewegungs- und Gehirninformationen.

Rechtshändigkeit <–> Sprachgehirn links
Linkhändigkeit <–> Sprachgehirn rechts


Bei den sogenannten Mischformern liegt die Händigkeit und das Sprachgehirn auf der gleichen Seite.

Rechtshändigkeit <–> Sprachgehirn rechts
Linkshändigkeit <–> Sprachgehirn links


Alle Wahrnehmungen und motorischen Tätigkeiten der rechten Körperseite werden immer in der gegenüber liegenden linken Gehirnhälfte verarbeitet. Bis diese Informationen beim Mischformer in der logischen Gehirnhälfte ankommen und verarbeitet werden können, müssen alle Informationen einen langen Weg über die kreative Gehirnhälfte machen. Umgekehrt gilt dies natürlich auch für Befehle vom Gehirn zum Körper.

Des Weiteren liegt meist in der Familie eine Linkshändigkeit vor. Oft sind dies aber nicht direkt die Eltern. Es gibt mehr linkshändige Mischformer als rechtshändige.

Wie gut zu erkennen ist (siehe Abbildung) ist der Verarbeitungsweg vom Gehirn zur Schreibhand und umgekehrt viel länger. Lange Wege bedeuten mehr Informationen. Es muss eine viel größere Datenmenge verarbeitet werden als dies auf dem direkten Weg der Fall ist. Es gibt mehr Alternativen und die Notwendigkeit, pausenlos über die angebotenen Informationen Entscheidungen treffen zu müssen. Es fällt schwer, Prioritäten zu treffen. Und dies erzeugt Spannung und Anspannung. Es kostet zusätzlich Zeit und Energie.

Es führt häufig zu Ergebnissen, die nicht den gängigen Sichtweisen entsprechen. Mischformer haben eine „längere Leitung“. Sie sind „anders“. Dadurch dass die kreative Gehirnhälfte bei der Informationsverarbeitung involviert wird, betrachten sie die Welt mit anderen Augen. Sie ziehen Schlüsse, die andere nicht ziehen. Sie sehen Dinge, die den Anderen gar nicht auffallen. Sie haben vor allem eine spezielle Art und Weise, sich der Welt zu nähern. Ihre Wahrnehmung unterscheidet sich stark von den effizient organisierten Menschen. Wenn sie stressfrei sind, haben sie einen wesentlich weiteren Blick und nehmen ganz intuitiv Dinge wahr, die anderen Menschen verborgen bleiben.

Bedeutende Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Vincent van Gogh und Barack Obama waren und sind Mischformer.

Gerät ein Mischformer aber unter Stress ist dieser lange Verarbeitungsweg sehr störanfällig. Er kann blockiert werden; der Blickwinkel verengt sich; das Gehirn arbeitet nicht mehr ökonomisch. Die Fixierung auf einen einzigen Aspekt (z.B. Unruhe, Starre, …) kann die Folge sein.

Dies ist der Segen und Fluch der Mischformer!


Damit sie ihre Genialität entdecken und zeigen können, müssen sie diese selbst aber auch die Eltern und Pädagogen erkennen. Und die Bedingungen der Stressfreiheit müssen als Voraussetzung dafür geschaffen werden. Diese Genialität hat einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Mischformer können Zusammenhänge herstellen, die andere nicht erkennen. Sie sind im höchsten Maße innovativ, unkonventionell, empfindsam und kombinieren Dinge und Sachverhalte, die auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. So entdecken und entwickeln sie auf den unterschiedlichsten Gebieten „Neues“. Sie sind Revolutionäre und Querdenker.


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